Dienstag, 24. Februar 2009

Glutenunverträglichkeit und Zöliakie


Verschiedene Kreise befassen sich momentan mit Glutenproblemen. Einer davon ist COOP, einer unserer Marktführer in der Lebensmittelbranche.

In der Sendung Espresso vom 17.2.09 wurde auf diese Problematik eingegangen. Dabei wird immer noch gesagt, dass Glutenunverträglichkeit einer Zöliakie gleichkomme. Gleichzeitig wurde ein Schnelltest vorgestellt, der eine Glutenunverträglichkeit innerhalb weniger Minuten diagnostizieren soll. Der Zöliakietest, wie es heisst, verspricht bereits nach 5 Minuten ein Resultat. Also auch hier wird Glutenunverträglichkeit und Zöliakie vermischt, was nicht richtig ist. Glutenunverträglichkeit kann sich auf mannigfaltige Weise äussern. Glutenunverträglichkeit ist aber keinesfalls mit der Zöliakie gleichzusetzen. Dies geschieht aber sehr oft, sogar bei renommierten Gastroenterologen (Fachärzte für Magen-Darmleiden). Glutenunverträglichkeit auf eine Zöliakie zu reduzieren ist ein grober Fehler. Die Zöliakie ist eine durch Gluten (Klebereiweisse die in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Emmer, Kamut, Grünkern Bulgur, Einkorn, Urdinkel vorkommen) verursachte Autoimmunerkrankung des Dünndarms, wobei die Darmzotten zerstört werden. Eine schwerwiegende Darmerkrankung also. In über 90 Prozent der Fälle ist die Zöliakie genetisch prädisponiert. Von allen Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit ist aber nur knapp ein Prozent an Zöliakie erkrankt.

Mögliche Symptome die durch Gluten verursacht werden können sind:
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Erbrechen
  • Völlegefühl
  • Zungenbrennen
  • Knochenschmerzen
  • Blähungen
  • fahle Haut
  • Nervosität und Depressionen
  • Eisenmangel
  • Folsäuremangel
  • Blutarmut
  • breiiger, fettiger Stuhl
Diese gelten als Komplikationen oder begleitende Symptome sowohl bei einer Glutenunverträglichkeit als auch bei einer Zöliakie. Ist eine Zöliakie diagnostiziert, kann sie nur durch strikte glutenfreie Ernährung behandelt werden. Glutenhaltige Nahrungsmittel müssen konsequent und in der Regel lebenslang gemieden werden.

Wenn man sich bewusst ist, wie komplex ein Glutenunverträglichkeits- oder ein Zöliakietest ist und dass eine Biopsie zur klaren Diagnose einer Zöliakie notwendig ist (untersuchen von Darmschleimhaut, die man dem Dünndarm entnommen hat), fragt man sich, wie seriös ein solcher 5 Minuten Test sein kann. Coop baut seine Produktepalette von glutenfreien Produkten immer mehr aus, was aus der Sicht der entsprechenden Kunden sicher wünschenswert ist. Die Kritiker aber bezeichnen einen solchen Test als reine Geldmacherei.
Ich werde den Test genauer anschauen und meine Meinung dazu äussern.

Weitergehende Infos zu diesem Thema finden Sie auch im Buch Lebensmittelunverträglichkeit, das ab übermorgen im Handel sein wird.

Montag, 16. Februar 2009

Süssstoffe statt Zucker, die Light Produkte


Nach wie vor sind Light Produkte im Trend. Man verwendet anstelle von Kristallzucker künstliche Süssstoffe wie z. B. Aspartam (E951), Acesulfam-K (E950), Cyclamat (E952) weil die Meinung vorherrscht, dass man damit die Pfunde besser in der Griff bekommt. Aber diverse Studien zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist. Künstliche Süssstoffe werden bekanntlich in Tiermastbetrieben eingesetzt, also in Betrieben wo beim Tier jedes Pfund das mehr und schneller erreicht wird, Geld wert ist. Wie passt das mit der Aussage von Lebensmittelherstellern zusammen, dass mit Light Produkten das Körpergewicht verringert werden könne?

Süssstoffe machen hungrig, weil der Körper bereits beim Signal "süss", das er von den Geschmacksnerven erhält, Insulin ausschüttet. Dadurch wird verhindert, dass der Blutzucker im Körper auf einen schädlichen Wert ansteigt. Wenn dann gar kein Zucker "kommt", sinkt der Blutzuckerspiegel relativ rasch und der Körper meldet sich mit Hungergefühl. Man muss wieder essen. Es ist bekannt, dass der Blutzuckerspiegel durch die gängigen künstlichen Süssstoffe nicht erhöht wird. Dies kommt den Diabetikern zugute. Wissenschaftler machen aber auf andere Risiken der Süssstoffe wie eine allfällige Mitbeteiligung an der Entwicklung eines Krebsgeschehens aufmerksam. Gerade während einer Schwangerschaft sollte unbedingt auf Aspartam verzichtet werden. Aspartam greift in die Steuerungsmechanismen im Gehirn ein und könne unter Umständen das Gehirn des werdenden Kindes schädigen.
Es ist nicht in erster Linie die Erhöhung des Blutzuckers, sondern ein auch durch Süssstoffe laufend erhöhter Insulinspiegel resp. Insulinspitzen, sowie allfällige andere Lebensmittelzusatzstoffe, die dick machen!
Zudem steht z.B. Aspartam im Verdacht, gleich wie Glutamat, bei besonders empfindlichen Personen das sogenannte "China-Restaurant-Syndrom" welches sich mit Taubheitsgefühl im Nacken, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Übelkeit bemerkbar macht, auszulösen. Aspartam, hergestellt aus den Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin, kann bei Menschen mit der seltenen Krankheit Phenylketonurie schwere Hirn- und Nervenschäden verursachen. Der Körper dieser Menschen kann das in Aspartam enthaltene Phenylalanin nicht abbauen.

Ich halte es so: Wenn schon gesüsst werden muss, dann nehme ich lieber Zucker (wenn möglich Vollrohrzucker = Saft aus dem Zuckerrohr, getrocknet, gemahlen) in überschaubaren Mengen zu mir als künstliche Süssstoffe. Doch denke ich möglichst an den Leitsatz: "Freude am Essen und Trinken ist oberstes Gebot; ein schlechtes Gewissen schadet". Ich verfalle nicht in Panik, wenn`s halt mal Süsstoffe gibt.

www.hj-schwyn.ch
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Donnerstag, 12. Februar 2009

Die Chemie im Lebensmittel, unsere tägliche Begleiterin


Lebensmittelzusatzstoffe werden in sehr geringen Mengen (Milligrammbereich) den Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelzusammensetzungen beigemischt. Nimmt man die Zahlen von Hans-Ulrich Grimm, Journalist, Buchautor und führender Nahrungsmittelkritiker zur Hand, so erfährt man, dass gewaltige Mengen an solchen meist nicht erwünschten Stoffen in unser Essen gemischt werden. In der EU sind es fast 190.000 Tonnen Aromen (rein chemisch hergestellt) und weltweit werden ca. 1,7 Millionen Tonnen Geschmacksverstärker ( z.B. Glutamat) eingesetzt. Es werden jährlich mehr als 18 Milliarden Euro mit Stoffen erwirtschaftet die vielfach als riskant, besonders riskant, allergiefördernd oder mindestens geschmacksverfälschend deklariert werden (müssten).

Beispiel 1: Die Zitronensäure (E330), die in fast jedem Bonbon, in Süssgetränken wie Limonaden, Eistee usw., in vielen Kindernährmitteln, Gummibärchen, Konfitüren, Fertiggerichten und sogar im Brot enthalten ist, steht an oberster Stelle, was die Einsatzmenge betrifft. Weltweit werden jährlich 1,4 Millionen Tonnen produziert, dies entspricht etwa dem Zehnfachen der gesamten Welt-Zitronenernte. Die von der Ernährungsindustrie eingesetzte Zitronensäure wird somit nicht mehr aus Früchten, sondern unter Zuhilfenahme eines Schimmelpilzes (Aspergillus niger) produziert. Zitronensäure wird heute von Fachleuten als besonders riskanter Stoff eingestuft.
Übrigens, Zitronensäure wird auch als Entkalker für Kaffeemaschinen oder in WC Reinigern eingesetzt. Diese Produkte müssen den Warnhinweis "augen- und hautreizend" tragen.

Beachten Sie weitere Beispiele in den nächsten Blogs.

Montag, 9. Februar 2009

Lebensmittelzusatzstoffe (die sogenannten E-Nummern)


Lebensmittelzusatzstoffe und Aromen stellen ein unübersichtliches Feld dar. Heute ist unbestritten, dass Chemie im Essen die Gesundheit gefährden kann. Steuerungsmechanismen im Organismus und vor allem in den Hormonsystemen werden beeinflusst. Ein einfaches Beispiel: Ein Stoff namens Leptin, ein Proteohormon wird im Körper produziert und ist unter anderem für die Regulation des Hungergefühls und den Fettstoffwechsel zuständig. Leptin meldet dem Gehirn, wenn genügend gegessen worden ist. Wenn zu wenig Leptin vorhanden ist, fehlt das Sättigungsgefühl zu einem gewissen Grad. Unter Fachleuten ist man sich einig, dass Beeinflussungen der Steuerungsmechanismen im Gehirn durch Lebensmittelzusatzstoffe die Funktion des Leptins beeinträchtigen können. Trotz genügend Nahrung, stellen sich immer wieder "Fressattacken", die ein Übergewicht zur Folge haben können, ein.
Hunderte von Lebensmittelzusatzstoffen wie Zitronensäure (E330), Glutamat (E620), Carrageen (E407), Xanthan (E415), Aspartam (E951), Zuckercouleur (E150A) usw. begleiten uns auf Schritt und Tritt. Sie sind nicht immer so harmlos wie es uns die Lebensmittelindustrie vorgaukelt. Täglich kommen auch Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche mit Lebensmittelzusatzstoffen, auch solchen, die für die Gesundheit nicht unbedingt förderlich sind, in Kontakt. In Panik ausbrechen ist nicht die Lösung, darüber nachdenken aber schon.
Sie erhalten demnächst weitere Informationen zu diesem Thema.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Die Aufgabe von Lebensmitteln


Lebensmittel haben in erster Linie die Aufgabe, unserem Körper sechs Nährstoffgruppen (Kohlenhydrat, Fett, Mineralien, Vitamine, Spurenelemente, Eiweiss), sowie Wasser zuzuführen, damit er leistungsfähig und gesund bleibt. Für mich gibt es zwei Arten der Nahrungsaufnahme: Verpflegen und Essen. Nahrungsaufnahme wird zum Essen, wenn Lebensmittel, Qualität und Atmosphäre stimmig sind, wenn der Mensch die Nahrung bewusst und zeitlich ausgedehnt zu sich nimmt und sie "spürt". Wenn man beim Anblick eines schön angerichteten Tellers ins Schwärmen gerät, und wenn der Körper spätestens nach dem ersten Bissen beginnt, seine Glückshormone auszuschütten, dann mutiert das Lebensmittel zu einem "Mittel zum Leben". Der Verdauungsvorgang findet dann die beste Voraussetzung für eine optimale Verwertung der Speisen. Der Dünndarm wird weniger belastet, was bereits schon einer Allergie Typ 3 entgegenwirken kann.